

Der Everest – und Bangkok: modern und traditionell zugleich
Die Zeit des Abschieds war gekommen. Sie hatten zu dritt ein paar tolle Wochen mit vielen Abenteuern in Indien und Nepal erlebt. Nun ging es für Jano weiter nach Australien und Deborah und Sven würden für die Feiertage nach Thailand fliegen. Also packten alle ihre Rucksäcke für den Weiterflug. Janos Flug ging erst am Abend, wodurch sie sich am Busstand voneinander verabschiedeten. Auf ein Wiedersehen in Australien im nächsten Jahr!
Das Pärchen ließ sich eine halbe Stunde lang durch Kathmandu kutschieren und wurde dabei von den Einheimischen genauestens beobachtet. Wenn sie mit den lokalen Bussen unterwegs sind, ist das immer eine Sensation, da sich nur sehr wenige Touristen in dieses Verkehrsmittel verirren. Vor dem Flughafen warf man sie heraus. Dann gönnten sich beide eine letzte kühle Pepsi vor den Bergen des Landes und liefen die paar Meter in das Flughafengebäude. Nach dem üblichen Prozedere des Eincheckens und der für Männer und Frauen getrennten Sicherheitskontrollen ging es auch schon langsam los. Und die Hoffnung auf den Everest war noch lange nicht erloschen. Ganz aufgeregt stierten sie aus dem Fenster und gaben dem Flieger nach dem Start in ihren Gedanken die Richtung vor. Einmal eine Linkskurve, dann wieder rechts herum, aber soweit, dass man ihn auch sehen kann, bitteschön! Tatsächlich sollten sie nicht enttäuscht werden. Die Gipfel zeigten sich in einer unglaublichen Klarheit und zeichneten sich deutlich voneinander ab. Mit Hilfe eines Bildes von einer Internetseite konnten sie den Mount Everest genau ausmachen und bekamen die Möglichkeit, ihn eine halbe Stunde lang im Vorbeiflug zu bestaunen. Die Plätze im Flugzeug waren dafür genau richtig. Sie hatten ihn gesehen, den höchsten Berg der Welt. Ganz benommen von diesem Adrenalinrausch machten es sich die beiden in ihren Sitzen bequem, futterten das vorzügliche Essen, tranken ein Bier dazu und betrachteten die unter ihnen vorbeiziehende Landschaft. Es konnte ihnen nicht besser gehen und das mit einer Airline, die eigentlich auf der Schwarzen Liste für den Luftraum der Europäischen Union stand. Durch die Europäische Staatsbürgerschaft sind sie Online nicht an die Tickets herankommen und waren deshalb in ganz Delhi unterwegs gewesen, um die günstigen Tickets zu kaufen.
Satt und zufrieden landeten sie in Bangkok und kümmerten sich für den Rest des Tages um thailändisches Geld, den Transport in die Unterkunft und etwas zu Essen. Schon beim ersten thailändischen Teller merkten sie die spürbaren Unterschiede in der Kochkunst. Endlich gab es mal wieder knackig angebratenes Gemüse und schön angerichtete Speisen. Und Fleisch. Viel Fleisch! Oder Fisch. Oder am besten beides zugleich. In jedem Restaurant und an jeder Garküche wird Schwein, Hühnchen, Ente oder Seafood angeboten. Vegetarische Gerichte kommen hier nicht auf den Speiseplan. Danach muss man mehrmals fragen und wird dann schief angeschaut. Viele Thais essen auch einfach nur Fleisch. Fleischspieße, Fleischbällchen oder ein Broiler zum Frühstück ist kein Problem. Nach den vegetarischen Monaten ist das für die Reisenden nur schwer verständlich, im Kopf und im Magen.
Dann hatten Deborah und Sven für Bangkok gute drei Tage Zeit. Da gab es den Lumpini-Park mit seinen schön angelegten Teichen und den Waranen als Parkeinwohnern und Chinatown mit unglaublich überladenen Läden und typischen Garküchen aller Art. Außerdem lockten verschiedene Tempel, unter anderem der Wat Pho mit der Hauptattraktion des 45 Meter langen, liegenden Buddhas. Zwischendurch überraschte immer mal wieder ein Regenschauer oder die Lautstärke einer der vielen aufgemotzten Roller oder Tuktuks. Der Fluss wurde mit der Fähre erkundet und die Busse brachten die beiden in die Stadt oder zu den Sehenswürdigkeiten. Dabei bekamen sie den katastrophalen Verkehr der Hauptstadt zu spüren. Zwar fuhren die Einheimischen ganz ordentlich und hielten sich auch gern an so manche Regel, aber so lange wie hier standen sie zuvor noch nie an einer Ampel. Die Rush-Hour hatte kein Ende und die Schlange an Wartenden auch nicht. So standen sie mehr, als dass sie fuhren und brauchten eine Weile bis zum Ziel.
Interessant waren auch immer wieder die thailändischen Märkte, wo sie den Preisunterschied zu Indien und Nepal negativ zu spüren bekamen. Allgemein sahen sie mehr Frauen als Männer und sehr wenige Kinder, was im starken Kontrast zu den letzten Ländern steht. Auch die Kleidung ist viel lockerer und hipper, die Menschen lachen mehr, sind sehr nett und freundlich und verehren brav ihren König. Überall ist es sehr sauber und Alkohol gibt es erst ab 17 Uhr zu kaufen.
Für unsere beiden Weltenbummler ging es mit dem Nachtbus weiter nach Krabi. Dies ist eine Provinz und gleichzeitig eine Stadt im Süden des Landes und wird genau wie das bekannte Phuket von Touristen regiert. Der Weg zum Bus war sehr beschwerlich. Angeblich konnte man nur mit einem Taxi zum Abfahrtsort außerhalb der Stadt gelangen. Doch die Deutschen fanden eine Buslinie, die auch diese Haltestelle bediente. Von vorherigen Fahrten kannten sie das Zeitproblem und fuhren drei Stunden vor der Abfahrt los. Gute zwei Stunden hatten sie also für die 15 Kilometer Zeit. Die Minuten vergingen rasend schnell und es wurde immer knapper. Irgendwann wusste der ganze Bus, wo sie hinwollten und dass die Zeit drängte. Sie spielten mit dem Gedanken, in ein Taxi umzusteigen und fragten die Einheimischen, ob das Umsteigen Sinn machen würde. Viele Thais können nur sehr wenig Englisch und lächeln einfach nett zurück, wenn sie nicht mehr weiter wissen. Oft wurden sie angelächelt. Zwei junge Frauen konnten ihnen dann doch helfen, empfohlen ihnen, sitzen zu bleiben und plötzlich waren sie doch an der Station angekommen. Eine der beiden brachte sie schnell zum Check-in und zum richtigen Bus. Gerade noch geschafft. Die zwölfstündige Fahrt verging recht schnell und war angenehm. In Krabi fuhren sie durch magisch schöne Landschaft zur Unterkunft und erkundeten nach einem kleinen Schläfchen etwas die Stadt. Von hier aus wollen sie am Dienstag auf die Insel Ko Lanta übersetzen. Da nahezu an keinem Ort und auf keiner Insel wenige Touristen anzutreffen sind, haben sich die beiden zumindest für eine noch relativ wenig überlaufene Insel entschieden, um die Feiertage in Ruhe zu genießen.
10 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort
Wir wünschen Euch schöne erholsame Feiertage auf Eurer Insel. Wie wird dort Weihnachten gefeiert ? Wir wollen dieses Jahr in Bautzen zur Christmesse mitgehen. Jacob spielt beim Krippenspiel mit. Viele Grüße und noch eine schöne Zeit wünschen Euch Oma und Opa.
Danke euch Lieben! Weihnachten ist hier nicht das große Ding, da werden die Plastikweihnachtsbäume eigentlich nur für die Touristen aufgestellt. Die meisten Menschen sind hier Buddhisten oder Muslime und haben deswegen mit Weihnachten wenig am Hut. Welche Rolle hat denn der kleine Räuber? 😉 Euch noch eine schöne Vorweihnachtswoche! Liebe Grüße auch von Sven
Hey ihr Zwei,
mega cool, dass ihr den Mt Everest noch gesehen habt, ich hatte leider kein Glück. Bei mir gab es auch kein Bier im Flieger, Frechheit 😀 Sehr schöne Fotos habt ihr wieder.
Ich wünsche euch eine super schöne Zeit in Asien und freue mich auf die Zeit, wenn ihr nach Australien kommt. Bis dahin. Liebe Grüße, Jano
Halli hallo! Ja, wir haben uns auch so mega gefreut! Du weißt ja, wie scharf ich darauf war, den Everest zu sehen 😉 Hoffentlich geht mit Australien im nächsten Jahr alles gut. Euch auch eine super Weihnachtszeit und einen schönen Kitetrip 🙂 Grüße!
Hey ihr beiden.
Wir könne uns noch gut an unseren Thailand Urlaub erinnern und können uns sehr gut in eure Eindrücke reinversetzen. =)
Wie kommen wir denn mal an eine Postkarte von euch ran? Würden wir uns sehr freuen.
Wir wünschen euch ganz tolle und vor allem mal ganz andere, aufregende Weihnachten. Merry X-MAS aus Dresden.
Benny&Sandra
Hey schön von euch zu hören! Wo wart ihr noch überall in Thailand?
Eine Postkarte von uns zu bekommen ist ganz einfach, eine Mail diesbezüglich ist auf dem Weg zu euch!
Viele Weihnachtsgrüße natürlich auch zurück nach Dresden. 🙂
Ihr Glückspilze, den Everest zusehen, das erste Foto ist phantastisch!
Weihnachten ohne Euch ist blöd!
Oh ja! Ich hatte Freudentränen in den Augen 😀
Das stimmt, geht uns genau so, aber wir werden es alle überleben 😉
Hallo Deborah und Sven, eure Reiseberichte fazinieren uns immer wieder. Oftmals bekommen wir Gänshaut und haben das Gefühl mit euch zu Reisen. Wir wünschen euch auf eurer ausgesuchten Insel Ko Lanta ein friedliches und erholsames Weihnachtsfest. Wir denken an euch. Bis bald die Arz.gebirgler Gunter und Corina
Hallöchen, das ist ja super, dass ihr euch meldet! 😉
Schön, dass wir die weite Welt ein bisschen in euer gemütliches Heim bringen können.
Euch ebenfalls ein ruhiges und besinnliches Fest, liebe Grüße an Leonie und Tarek und eine schöne Zeit zusammen!
Die Insulaner