

Ein paar Touristen, ein paar Sehenswürdigkeiten
Die indonesische Hauptstadt war trubelig, laut und bunt. Auf einmal interessierten sich die Menschen wieder stark für das ausländische Paar. Sobald sie die Füße vor die Tür setzten, wurden sie von oben bis unten neugierig gemustert. Genauso interessiert schauten sie zurück und nahmen die vielen farbenfrohen Kopftücher der Frauen zur Kenntnis. Von den männlichen Muezzins wurden sie jeden Morgen um halb fünf geweckt. Für eine Viertelstunde war dann das Morgengebet lautstark und flächendeckend zu hören. Es gab natürlich auch nicht-muslimische Einwohner und Touristen mit kurzen Hosen. Trotzdem war die Mehrzahl der Leute trotz großer Hitze mit langen Klamotten ausstaffiert.
In Jakarta bummelten Deborah und Sven durch das Niederländische Viertel, dem Überbleibsel der Kolonialzeit. Auf einem weitläufigen Platz hatten die Einheimischen einen Heidenspaß am Fahrradfahren mit holländischen bunten Drahteseln. Ein Tuktuk brachte sie nach „Ancol“, zu dem Strand- und Freizeitgebiet der Stadt. Um hinein zu kommen, mussten sie selbst als Fußgänger ohne Tuktuk eine Eintrittskarte lösen. Das Einkaufszentrum war leer und verfallen, am Strand wurde viel gebaut. Aber den Abend genossen sie zusammen mit vielen Indonesiern am Meer und gönnten sich eine Kleinigkeit in einem luftigen Restaurant, das in das Wasser gebaut wurde.
Einen Tag brauchten sie, um die weiteren Orte zu durchdenken. Nicht nur für Indonesien, sondern auch für die Zeit, nachdem sie Bali erkundet haben werden. Wahrscheinlich steht eine kleine Planänderung an, aber mal sehen. Noch sind sich die beiden etwas unschlüssig und planen viel Hin und Her.
Dann mussten sie sich noch um die Zugtickets für die Fahrt nach Yogyakarta kümmern. Sie schauten erst Online und entschlossen sich dann zum Kauf am Hauptbahnhof. Als sie die Tickets in der Tasche hatten, mussten sie sich beeilen, um noch in die großartige „Istiqlal-Moschee“ zu kommen. Die größte Moschee Südostasiens bietet insgesamt 200.000 Gläubigen Platz. Von einem jungen Mann wurden sie herzlich empfangen und nach der Einkleidung mit bodenlangen Gewändern durch die Anlage geführt. Geduldig und offen beantwortete er ihre Fragen und zeigte ihnen viele Details. Danach brauchten sie nur eine Straße zu überqueren, um sich die Kathedrale von Jakarta anzuschauen. Auch das Nationalmuseum mit dem hohen Turm auf einem riesigen grünen Platz bekamen sie an dem Tag noch zu Gesicht und verabschiedeten die Sonne mit Blick auf die modernen Hochhäuser der Stadt.
Acht Stunden brauchte der Zug von Jakarta nach Yogyakarta am folgenden Tag. In der ersten Klasse verflog die Zeit sehr schnell. Zu den Annehmlichkeiten gehörte eine gewaltige Beinfreiheit, die kühle Klimaanlage, saubere Toiletten und flugzeugähnliche Stewardessen, bei denen man Essen und Trinken bestellen konnte. Nach ungefähr 500 Kilometern atemberaubender Natur erreichten sie gemeinsam mit einigen Touristen (von denen sie zuvor nicht viele gesehen hatten) das Ziel und ließen sich von einem günstigen Taxi zur Unterkunft bringen. Am Abend schauten sich die beiden in ihrer Umgebung etwas um, aßen Nudeln für umgerechnet 50 Cent und freuten sich am nächsten Morgen über das abwechslungsreiche Frühstücksbuffet. Es gab sogar Müsli und richtige Milch, das hatten sie schon lang nicht mehr! Am Dienstag geht die Reise weiter nach Malang, Richtung Vulkan Bromo. Darauf freuen sich Deborah und Sven schon sehr!
1 Kommentar. Hinterlasse eine Antwort
Schön, dass Ihr die Roller los habt und nun eine gute Weiterreise!
Liebe Grüße Eure Mutsch