

Von Jindabyne aus schlängelten sie die Berge hinauf in den Nationalpark und machten sich für die 23 Kilometer lange Wanderung startklar. Ein beeindruckender Rundweg führte über Berge, Täler und Flüsse bis zum „Mount Kosciuszko“. Die beiden waren von bunten Blumen, hartem Gestein und grünen Wiesen mit ein paar Schneeresten umgeben. Die Ausblicke waren einfach fantastisch. Zwei kleine Schlangen kreuzten ihren Weg und huschten im tiefen Moos davon. Doch schafften sie es nicht, Deborah und Sven von ihrem Höhenflug abzuhalten. Nach ein paar Stunden erreichten sie den 2228 Meter hohen Gipfel. Man sah ihm gar nicht so richtig an, dass er die höchste Erhebung des ganzen riesigen Landes sein sollte. Nach siebeneinhalb Stunden fanden sie sich reichlich erschöpft in der Tilly wieder und stärkten sich mit gekühlter Cola. Die Nacht verbrachten sie im Nationalpark und wurden von allerhand Bremsen und Fliegen in Schach gehalten.
Auf einmal schienen sie wieder mitten im Outback zu sein. Sie nahmen den direkten Weg von Jindabyne an die Südküste und mussten kilometerlange Staubstraßen und viele Berge passieren. Erstmal begegnete ihnen ein wildes Reh auf der Straße und auch ein paar Pferde und Kühe. Ein großes Schild markierte die Grenze zu dem Bundesstaat Victoria. Ein paar Stunden später waren sie wieder am Meer und näherten sich der Stadt Paynesville. Am nächsten Tag überquerten die beiden das Wasser mit einer Fähre, die nach „Raymond Island“, zur Koalainsel, übersetzte. Freilebende Koalas hockten in den Bäumen und warteten auf Besucher. Ein ausgeschildeter Pfad führte über die Insel. Die Deutschen sahen insgesamt zwölf Koalas in Eukalyptusbäumen. Die meisten von ihnen schliefen oder schauten zumindest sehr verschlafen aus der Wäsche. Wenn es keine Wildtiere wären, hätten sie bestimmt einige Schmuseeinheiten zu verkraften.
An der Südküste arbeiteten sie sich bis zum „Sandy Point“ vor. Dort war es richtig schön, sie konnten direkt am Meer mit ihrer Tilly stehen und den Ausblick genießen. Über Inverloch zog es die beiden auf die „Phillip Island“, die zum „Australia Day“ ziemlich überfüllt war. Alle hatten frei und wollten das beste aus dem nationalen Feiertag herausholen. Auf der Insel gab es prima Ausblicke auf das Meer, kleine Städtchen und am westlichen Zipfel sogar Pinguine! Hübsch angelegte Holzsteege führten über den Klippen und Gräsern entlang. In manchem Brutkasten hockte ein kleiner Pinguin und am Abend, bevor alle Besucher das Gebiet verlassen musste, hatten sich ein paar Genossen in der Zeit vertan. Sie zeigten sich scheu vor den Menschen in ihrer ganzen Pracht. Es waren kleine Pinguine mit eisblauen Augen und einem flauschigen Rücken, der wie ein Rucksack anmutete.
Eine Landzunge weiter schloss bereits die Bucht von Melbourne, „Port Phillip“, ein. Auch dort war an den letzten Ferientagen der großen Sommerferien mächtig was los. Das klarste Wasser ließ die Boote, SUPs, Kajaks und Schwimmer schweben. Ein prächtiger Ort, um ein paar Tage zu verbringen. Am äußersten Zipfel lag das „Fort Nepean“, eine ehemalige Verteidigungsanlage, die Deborah und Sven zu Fuß erkundeten. Wahnsinnig schöne Landschaft umgab sie dabei, wie so oft auf diesem weiten Kontinent.
4 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort
Das Land scheint ein einziges Naturwunder zu sein! Wieder sehr schöne Bilder! Gegen was wollte man sich denn verteidigen? Piraten und feindliche Armeen hätten doch früher erstmal tausende Kilometer bis dahin zurücklegen müssen, oder?
Ja oder?! Ich glaub die paar Kilometer waren denen egal, vom “Fort Nepean” wurden im Ersten und Zweiten Weltkrieg die ersten australischen Schüsse abgefeuert. Auch ein deutsches Boot wurde zum Ziel.
Na ihr habt s ja gut! Immer am Meer!
Und immer sauber gebadet. Das ist fein!
Bis vor 10 Jahren konnte ich nie begreifen, dass hier Winter,dort Sommer ist, wie geht das ?
Zum Baden war es diesmal zu kalt, man mag es kaum glauben 😉 Da warst du wohl in der Schule gerade Kreide holen als das Thema dran war, was?! Aber du hast schon Recht, das ist irre, genau wie die verschiedenen Zeitzonen. Genießt das Skifahren!