

Die Füsse im Sand, die Augen auf`s Meer
Letzte Woche? Ihr wollt wissen, was Deborah und Sven letzte Woche erlebt haben? Naja, da gab es drei verschiedene Städte. Auch Berge, Tempel und das Meer. Straßenessen, Cappuccino und traditionelle Reisnudelsuppe. Touristen, Souvenirs und Hotels in unüberschaubarer Masse. Zwei Roller, die zur Abwechslung ihre egoistische Seite versteckt haben. Zwei Reisende, die ein „halbes Jahr von zu Hause weg“ gefeiert haben. Sonne, Wolken, Regen und irgendwas dazwischen. Lächeln, Handeln, Abwägen. Der ganz normale Reisewahnsinn.
Stadt Nummer eins – Hue: liegt am sogenannten Parfümfluss und wird auch Kaiserstadt genannt. Vor zweihundert Jahren war sie für lange Zeit die Hauptstadt Vietnams. Die Zitadelle und die „verbotene Stadt“ sind heute Unesco – Weltkulturerbe und erinnern an die damalige Kaiserzeit. Nach dem Vorbild in Peking entstand eine eindrucksvolle Palastanlage, die die beiden Deutschen vor allem als Touristenmagneten und Fotomotiv für Hochzeitspaare erlebt haben. Es war brennend heiß zur Mittagszeit, doch das Pärchen musste schließlich zum Essen das angenehm klimatisierte Zimmer verlassen. Sie suchten sich ein schattiges Plätzchen zum Mittagessen und wollten danach zum Ho-Chi-Minh-Museum, um der Hitze in einem schützenden Gebäude zu entgehen. Sie kamen im Schneckentempo voran und machten in den wenigen Schattenflecken einige Trinkpausen. Nach zehn Minuten waren sie schweißnass. Sie schleppten sich weiter Richtung Fluss und erreichten endlich das Museumsgebäude. Irgendwie sah es verlassen aus. Die Türen waren alle zu. Ein Mann im angrenzenden Café verriet ihnen, dass die Mittagspause noch eineinhalb Stunden andauern würde. Enttäuscht ließen sich Deborah und Sven auf eine Parkbank sinken und ruhten sich ein bisschen aus. Dann mussten sie eben wieder den Rückzug antreten. Vorbei am gleichnamigen Universitätsgebäude, in dem Ho-Chi-Minh selbst studiert hatte, vorbei am Krankenhaus und mit Zwischenstop im klimatisierten Technikladen. Die Hitze war nicht auszuhalten. Sie sind über eine abnormal überfüllte Brücke gelaufen. Autos und Motorräder waren so dicht gedrängt, dass kein Blatt mehr dazwischen gepasst hätte. Und schon gar keine ältere Dame mit ihrem mit Dampfknödeln gefüllten Straßenstand. Doch sie ist dort mittendrin gewesen. Deborah und Sven hatten auf dem breiten Fussweg ihre Freiheit und wollten der Oma helfen, den Stand auf den Fussweg zu heben, damit sie nicht den ganzen Verkehr noch mehr behindern würde. Das verstand die Vietnamesin gar nicht. Sie hatte nicht das Gefühl im Weg zu sein und wollte den beiden stattdessen einen dampfenden Knödel inmitten der hupenden Menge verkaufen. Lachend verneinten sie das Angebot und gingen ihrer Wege. Zurück im Zimmer machten die beiden eine Mittagspause und suchten bei später erträglichen Temperaturen das Palastgelände auf. Für einen Besuch im Inneren waren sie zu spät dran, doch von außen konnte man den Prunk und die chinesischen Einflüsse deutlich erkennen. Sie setzten sich in eines der vielen Straßencafés und schlürften einen köstlichen Kokosnusskaffee mit Blick auf das Osttor. Nebenbei verschwand die Sonne hinter den alten Gemäuern und tauchte alle Bewegungen in aufregendes Licht. Am Abend statteten sie dem Kunstmuseum einen kleinen Besuch ab und staunten nicht schlecht über die aufwendigen Bilder, die von Hand mit Garnfäden zu einem realen Motiv zusammengesetzt wurden. Die teuren Stücke wirkten sehr detailreich und lebensnah und verschönerten sicherlich so manches gehobene in- oder ausländische Wohnzimmer.
Stadt Nummer zwei – Danang: hat eine prachtvolle Lage zwischen dem Südchinesischen Meer und der Mündung des Han-Flusses. Als viertgrößte Stadt des Landes merkt man ihr die Zeit der französischen Kolonialherrschaft nicht sehr stark an. Die Straßenzüge sind eher weitläufig angelegt und viele neu gebaute Hotels reihen sich in Meeresnähe aneinander. Dazwischen findet man einige Baustellen für moderne Großprojekte, aber auch vietnamesische Straßencafés und kleinere Restaurants. Etwas Besonderes ist die Drachenbrücke, die in der Stadtmitte über den Han führt und die Lady-Buddha-Statue, welche am Bergkamm über der Stadt und den Wellen schwebt. Rund 100 Kilometer trennten Hue und Danang. Deborah und Sven brauchten dennoch vier Stunden für die Fahrt, da sie am legendären „Wolkenpass“, der bei einigen Besuchern als schönste Passstraße Vietnams gilt, einige Male anhielten, um den tollen Ausblick in ganzer Schönheit zu erleben. Die Hotelsuche war danach natürlich besonders schwer. Das massige Angebot verlockte zum immer weiter Nachfragen und die beiden Reisenden hätten noch stundenlang nach dem besten Angebot suchen können. Letztendlich stoppte sie die aufkommende Dunkelheit, sodass sie eine Entscheidung treffen mussten. Es wurde das günstigste Zimmer der mindestens 15 befragten Hotels, das jedoch über Stadt- und Meerblick verfügte und recht zentral gelegen war. Von dort machten sie an einem anderen Tag einen Ausflug zu den nahegelegenen Marmorbergen im Süden der Stadt. Das sind fünf einzelne Hügel, die bis zu 100 Meter in die Höhe ragen und fünf Elementen gewidmet sind. Sie bestiegen den Wasserberg, der neben den Bergen die für Metall, Holz, Feuer und Erde stehen am meisten besucht wird. Unebene Treppenstufen führten vorbei an Pagoden, Grotten und Tempeln bis hinauf zu mehreren imposanten Aussichtspunkten. Auf dem Weg zurück wollten sie gleich ein Abendessen finden, um den teuren Preisen in Danang zu entgehen. Sie hielten irgendwo auf der großen Straße an, wo ein paar Lichter und bunte Plastikstühle etwas Essbares verhießen. Mehrere kleine „Fressbuden“ waren nebeneinander zu finden. Ein Familienbetrieb hatte ein kleines Buffet aufgebaut. Dort zog es Deborah und Sven hin. Für umgerechnet 70 Cent bekamen sie einen vollen Teller, die Hälfte des Preises, den sie in der Stadt zahlen würden (und das war schon das günstigste Essen, das sie in der Stadt finden konnten). Es gab wie immer Reis als Grundlage. Dann konnte man verschiedene Sachen wählen. Die Frau im Schlafanzug, der hier als chicke Alltagsbekleidung gilt, wollte ihnen natürlich viel Fleisch auftun, was sie aber ablehnten. Die Deutschen wollten lieber verschiedenes Gemüse, Ei, Fisch und frittierten Tofu auf ihren Tellern sehen. Mit dem Fleisch hatten sie schon zu viele negative Erfahrungen gemacht. In der Bäckerei nebenan erstanden sie ein Kokosnussteilchen zum Nachtisch und Toastbrot für das Frühstück. Dann ging es endgültig zurück ins Hotel. Danang ist durch die frische Meeresbrise nicht mehr zu warm, sodass die beiden das Meer und die Wellen immer wieder bei einem Spaziergang genießen konnten. An der Strandpromenade gab es günstigen und guten Eiskaffee und allabendlich ein kleines Konzert zu bestaunen, sodass ihnen nie langweilig werden konnte.
Stadt Nummer drei – Hoi An: gilt als ein unverzichtbares Highlight Vietnams. Die Lage am Meer wird durch mehrere Kanäle im Stadtinneren ergänzt. In der wunderschön angelegten und gut erhaltenen Altstadt, die sogar zum Unesco – Weltkulturerbe erklärt wurde, zeigen sich die französischen, chinesischen, japanischen und vietnamesischen Einflüsse. Neben farbenfrohen Kolonialhäusern wurden Tempel, Shops und Cafés in Holzbauweise errichtet. Die schmalen vietnamesischen Stadthäuser runden das bunte Bild ab. Inmitten des Gewimmels fanden die Touristen auch zum Wahrzeichen der Stadt, der Japanischen Brücke, die mit Holz gearbeitet wurde und mit Dach und Pagode ausgestattet ist. Deborah und Sven ließen sich durch die Gassen treiben und waren zunächst von den vielen weißen Touristen überwältigt. Bei ihnen in Danang prägten vor allem chinesische und japanische Urlauber das Bild, sodass sie sich fragten, wo denn auf einmal die ganzen Amerikaner und Europäer herkamen. Aber egal, sie schauten Touristen aller Art beim Shoppen in den unzähligen Souvenirläden zu und begnügten sich mit süssen und salzigen kulinarischen Kleinigkeiten. Nach ein paar Stunden zog es die beiden erneut zum Meer und dem weiten Horizont.
Am Wasser mit Blick auf die Wellen, die Weite und den Horizont ist es doch immer wieder wunderschön. Sie starren auf die See, lassen sich die kühle Brise um die Nase wedeln und freuen sich am jetzigen Moment. Sie werden die See im Blick behalten und fahren erst übermorgen, nach spontaner Verlängerung in Danang, dann in mehreren Tagesetappen weiter gen Süden, dem Ziel, Ho-Chi-Minh-City, entgegen.
Wie war denn Eure letzte Woche? Schreibt uns doch mal in den Kommentaren.
5 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort
Wir haben gerade mit Luise und Jakob euren letzten Beitrag gelesen.Es war wieder sehr interessant.Wie geht es euch?Die letzte Woche waren wir leider in der Schule! Heute sind wir in Kamenz bei Oma und Opa (Mama und Papa sind Wandern).Wir sind sehr neidig auf euer Wetter.Bei uns scheint zwar die Sonne aber es ist trotzdem kalt.Wann kommt ihr zurück wir vermissen euch! 😉 Wir wünschen euch noch eine schöne Weiterreise LG: Jakob,Luise,Oma und Opa(Bericht von Jakob geschrieben)
Hallo uns geht es super! Na wir hätten ja auch gern mal wieder Schnee gehabt. Baut schnell noch ein Schneemann für uns, eh es zu spät ist! 😉 Mit dem Zurückkommen dauert noch ein bisschen, aber ihr könnt den Schneemann ja auch einfrieren 🙂
it’s all in germany. It’s there an app that translate? hehe. I am the guy who served ya in Quy Nhon
Maybe I can help you there. The best translation software currently available on the Internet: deepl.com
Just copy in the German text and get a good English translation on the other side.
Just give it a try.
Hey Chris, very nice to hear from you! I tried the tip from Friedemann -deepl.com- also and you need to try it, it’s a really good translation! Wish you all the best and have fun when reading the blog 😊 greetings from Mui Ne